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574 Selbsthilfegruppen gibt es aktuell in Stuttgart. Die meisten wissen gar nicht, dass ein so umfangreiches Angebot für Menschen besteht, die körperlich oder psychisch erkrankt, durch Behinderungen eingeschränkt sind, unter einer Sucht leiden, sich in einer Lebenskrise bzw. Umbruchssituation befinden – oder die einfach zusammen mit anderen ein gemeinsames Ziel verfolgen möchten.
Das wollen wir mit einem Kinospot ändern. Damit der aber in Zeiten der allgegenwärtigen Informationsüberflutung überhaupt im Gedächtnis hängen bleibt, hatten wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Gemeinsam mit der Agentur Silbersalz Film und gefördert von der AOK Baden-Württemberg sollte ein Spot realisiert werden, der nicht wie eine typische Regionalwerbung aussieht, sondern wie ein internationaler Kinotrailer wirkt. Seit Ende September 2018 läuft er in den Stuttgarter Kinos, auf Youtube und Facebook.
Braucht Wikingerhäuptling Olaf eine Selbsthilfegruppe?
Ungewöhnlich ist auch der Inhalt des Spots. Statt Stuhlkreis und Großstadt-Impressionen wird ein skandinavischer Fjord gezeigt, an dem Wikinger-Häuptling Olaf mit seinen Getreuen das Ritual der wiederkehrenden Sonne vollführt: mit einem brennenden Pfeil muss eine schwimmende Sonnenskulptur entzündet werden, damit die ewige Dunkelheit abgewendet werden kann. Dumm nur, dass der sture Clanführer mit den stahlblauen Augen am Bogen nicht besonders zielsicher ist. Sich von den anderen Stammesmitgliedern aus der Misere helfen zu lassen, lässt sein Stolz natürlich nicht zu, und so kommt es, wie es kommen musste – oder doch nicht?
Langversion:
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Der Dreh fand im Juni 2018 mit einem 50-köpfigen Team am bayrischen Walchensee statt, wo auch schon für den Kinofilm „Wickie und die starken Männer“ gefilmt worden war. Gedreht wurde auf 35mm-Analog-Film, der anschließend erst in London entwickelt werden musste – noch eine Besonderheit im digitalen Zeitalter. Dies gibt dem Videoclip die ästhetische Anmutung einer echten Kinoproduktion und man könnte meinen, hier einen Ausschnitt aus einer Wikinger-Saga zu sehen. Das liegt auch an den charismatischen Darstellern. Der erfahrene Theater- und TV-Schauspieler Tim Osten gibt den Olaf und der Stammesdruide wird von Wolfgang Czeczor verkörpert, der bereits im Kultfilm Grand Budapest Hotel als mystischer Mönch zu sehen war. Ingrid Schölderle spielt Ratgeberin Brenna.
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Die meisten Wikinger-Darsteller sind übrigens „echte Wikinger“. In Gruppen mit Namen wie „Eiswölfe und Freunde“, „Widarssippe“ oder „Ullr´s Sippe“ treffen sie sich regelmäßig in aufwändiger Kostümierung, um die längst vergangenen Wikingerzeit wieder aufleben zu lassen. Selbst organisiert, ohne wirtschaftliche Interessen, verbunden durch ein gemeinsames Thema, das ihnen am Herzen liegt. Und das passt dann wieder sehr gut zur Selbsthilfekontaktstelle KISS Stuttgart.